Die Haut

Die Haut stellt die physische Grenze zwischen unserem Körper und der Umwelt dar. Gleichzeitig ist sie das größte Sinnesorgan des Körpers, mit dem Hitze und Kälte, Zärtlichkeiten, Schmerz und Druck wahrgenommen werden. Da die menschliche Haut auch das Alter und oft sogar den Gesundheitszustand eines Menschen verrät, wird sie - oft unbewusst - als wichtiger Faktor der Attraktivität wahrgenommen. Insofern ist das Bemühen vieler Menschen um eine gepflegte, jugendlich erscheinende Haut sehr natürlich und verständlich.

Die Haut des Menschen setzt sich aus Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subdermis) zusammen, die in erster Linie aus Fettgewebe besteht.

Die Hautschichten

Die oberste Zellschicht der Epidermis ist die Hornhaut. Sie ist von einem dünnen Wasser-Fett-Film überzogen, der aufgrund seines sauren PH-Wertes auch als "Säuremantel" bezeichnet wird. Dieser wird aus Schweiß, Talg und den Abbaustoffen der Hornzellen gebildet. Da die Talg- und Schweißdrüsen nicht gleichmäßig am Körper verteilt sind, ist die Zusammensetzung und Menge des Wasser-Fett-Films in den einzelnen Körperregionen unterschiedlich. Unter der Oberhaut liegt die Lederhaut, die aus einem Geflecht von bindegewebsartigen Fasern und Fasernetzen (Kollagen fasern) besteht und mit der Oberhaut eng verzahnt ist. In der Lederhaut verlaufen Blutgefäße und Nervenfasern. Die Oberhaut wird von hier aus mit Nährstoffen versorgt.

Die Hautzellen

Die Schicht der Oberhaut besteht vor allem aus Hornschicht-bildenden Keratinozyten, die mit verhornenden und bereits verhornten Hautzellen bedeckt sind. Die lebenden Keratinozyten führen ständig Zellteilungen durch, d.h. sie ‚vermehren' sich. Diese neu gebildeten Zellen schieben sich dann nach oben und wandeln sich in dieser Zeit in die verhornenden Zellen um. Gleichzeitig wird die Hornsubstanz gebildet, die die Zellen fest miteinander verbindet. Diese Veränderungen werden als Zellreifung bezeichnet. Je weiter die Hornzellen zur Oberfläche der Haut gelangen, umso weniger werden sie mit Nährstoffen versorgt. Der Grund dafür ist, dass es in der Oberhaut keine Blutgefäße gibt. Deswegen sterben die oberen Hautzellen irgendwann ab und bilden die äußere - sehr widerstandsfähige - Hornschicht der Haut. Drängen weitere Hautzellen nach, werden die äußeren Schichten als Hornschuppen abgestoßen. Dieser "Lebenslauf" der Keratinozyten - von ihrer Entstehung bis zur Abstoßung als Hautschuppe - dauert bei gesunder Haut etwa vier Wochen.

Die Talgproduktion

Besonders viel Talg wird auf dem behaarten Kopf, im Gesicht, auf dem Rücken und im Dekolletébereich produziert. An Handtellern und Fußsohlen gibt es dagegen keine Talg-, dafür aber sehr viele Schweißdrüsen. Die Größe und auch die Aktivität der Drüsen wechseln im Laufe des Lebens. So ist die Talgproduktion in der Pubertät besonders hoch, im Alter hingegen sehr gering.

Der PH-Wert

Beim gesunden Menschen liegt der Haut-PH-Wert zwischen 4 - 6,5. Dieser Säureschutzmantel schafft schlechte Lebens- und Vermehrungsbedingungen für Bakterien, Pilze und Viren, während die normalen Hautkeime im sauren Milieu optimale Bedingungen vorfinden und vor krankheitserregenden (pathogenen) Keimen schützen können.

Im Bereich der Duftdrüsen, der so genannten großen Schweißdrüsen, die z.B. in den Achselhöhlen und im Genitalbereich vorhanden sind, ist die Hautoberfläche nur schwach sauer (pH 5,5 - 6,5). Hier besteht eine verminderte Abwehrfähigkeit gegen Fremdbakterien und andere Keime.

Wäscht man sich mit Seife, wird der pH-Wert auf etwa 9 angehoben. Der natürliche Schutzmantel ist dann massiv gestört. Die Haut ist jedoch in der Lage, den sauren PH-Wert wieder herzustellen. Das dauert - je nach individuellem Hauttyp - von einer halben bis zu drei Stunden. Diese Möglichkeit zur Selbstregulation nennt man Alkalineutralisationsfähigkeit. Sie ist bei Kleinkindern und im Alter stark vermindert.

Die verschiedenen Hauttypen

Normalhaut
glatt, gleichmäßig reflektierend, kleinporig, nicht zu fett und nicht zu trocken, wenig empfindlich

Mischhaut
fett-feuchte Hautstellen wechseln mit trocken-fettarmen

Fett-feuchte Haut
dick, pastös, großporig, Mitesser, glänzend, widerstandsfähig

Trocken-fettarme Haut
schuppig, zart, kleine Einrisse, einzelne entzündete Bereiche, sehr empfindlich

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